Besuch bei La Biennale 2017



Highlights von und mit Michaele Helker

Wer es noch einrichten kann, unbedingt Kurzurlaub buchen und hinfahren! Gleich am Canal Grande fallen die stützenden Riesenhände ins Auge und die Problematik wird überdeutlich in der Installation „support“.
Es ist diesmal nicht so spektakulär, wie 2015, aber wieder sind tolle Exponate zu sehen, sowohl in den Giardini in den Länderpavillons als auch im Arsenale. Viele internationale Künstler haben wirklich bereichernde Arbeiten zu den Themen unserer Zeit abgeliefert.


Meine persönlichen Hightligts 2017


Es gibt auffallend viele interessante Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten.
Einige, die mich sehr beeindruckt haben sind:

- Lichtkunst

Im österreichischen Pavillon „infinity and beyond“ , tolle Idee, fantastische Umsetzung!

- Installationen

1) Tolles Konzept im griechischen Pavillon - „Laboratory of dilemmas“ bindet den Besucher wirklich ein und bringt es auf den Punkt! Unbedingt erlebenswert!
2) Die begehbare Raumskulptur mit Spiegeln und Objekten „Weltenlinie“ ist ein bemerkensertes Erlebnis im „Pavillon of time and infinity“.

3) Auch im ganz kleinen sind wunderbare Arbeiten zu sehen: ein Beispiel für die beliebte „story-telling“Methode unserer Zeit ist: „man with axe“ eine wunderbare Arbeit, die ein erschütterndes Ausmaß an Zerstörung thematisiert, nicht ohne hoffnungsvolle Momente! Gezeigt im Arsenale, bitte viel Zeit mitbringen für die schönen Details.

- Politische Umsetzungen

3 Beiträge in den Arsenale aus Chile, Kosovo und Slovenien.

Chilenischer Beitrag:
Ein abgedunkelter Saal voller Masken auf Augenhöhe gruppiert – ein Volk von Vergessenen.
Beitrag des Kosovo:
Eine leere, spartanische Kirmesbude in einer leeren, baufälligen Umgebung - „Lost and found“ ein beklemmender Verweis auf immer noch tausende vermisste Menschen nach dem Kosovokrieg.
Slovenischer Beitrag:
 „The news belongs to us“ zeigt uns leere, weisse Bücher und ein Video und wieder die sichtbare Kritik an Medien und ihrer Rolle in Zeiten der Migration.

- Video

Tolle Beiträge aus Irland, China, Neuseeland und auch bei aller Skepsis gegenüber Beiträgen aus nicht demokratischen Ländern, z.B. im russische Pavillon.
Die Präsentation im finnischen Pavillon war bei aller Drastik wirklich lustig.

- Skulpturen aus Recyclingmaterial

Der britische Beitrag bestehend aus gigantischen Skulpturen, die den ganzen Pavillon füllen, den wir Besucher wie begeisterte Zwerge durchwandern können.
Im us-amerkanischen Pavillon ebenfalls riesige Recyclingblasen, an denen man kaum vorbei kommt. Hier lohnt sich der suchende Blick im Text, um auf durchaus relevante Themen wie Migration zu stoßen.

Was mir noch aufgefallen ist:
- Stoffkunst ist überproportional häufig vertreten und sehr vielseitig ausgearbeitet, haptisch und visuell echte Erlebnisse!
- Thematisch sind viele Künstler in die Auseinandersetzung mit dem Retro-Thema Buch gegangen, mit erstaunlich facettenreichen Ergebnissen!

2 Worte sind mir in einem der selteneren Gemälde aufgefallen, die diese Biennale sehr gut charakterisieren:
Broadcast yourself!
und jeder macht mit...

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